Ein Artikel der Schweriner Volkszeitung.

Auch Christian Brade, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, beobachtet den Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Mecklenburg-Vorpommern.

„Das ist kein Wunder, gerade in strukturschwachen Regionen wie Parchim und Lübz sind 90 Prozent der Betriebe Kleinst- und Kleinunternehmen oder Dienstleister. Und beispielsweise Friseure haben seit Wochen keine Einnahmen.“ Kaum jemand habe finanzielle Polster. Einige Branchen würden keine wirtschaftlichen Hilfen in Anspruch nehmen können. Die anderen leiden darunter, dass die November- und Dezemberhilfen nur schleppend ausgezahlt werden. „Im Frühjahr haben wir die Wirtschaftshilfen über das Landesförderinstitut ausgezahlt und das ging gut. Jetzt gehen die Auszahlungen über den Bund und wir können da nur zusehen.“

Der größte Kostenpunkt bei allen Unternehmen sind die Lohnkosten. „Wenn ein Unternehmer keine Perspektive sieht, wie es weitergehen kann, gibt er eben auf.“ Kurzarbeit sei nicht für alle Betriebe eine Option. Bei dem geringen Durchschnittsverdienst in Mecklenburg-Vorpommern – hier erhalten die Arbeitnehmer bundesweit am wenigsten Lohn und Gehalt – bleibe oft nicht mehr übrig als für Miete und Essen.

Quelle: SVZ Artikel vom 21.01.2021