Der 24. Juli stand im Zeichen vieler bewegender Themen. Zuerst habe ich am Besuch der Ministerpräsidentin mit dem Landesbauernverband bei der Mecklenburger Landpute in meinem Nachbardorf Severin teilgenommen. Anschließend fuhr ich mit meinem Kollegen im Deutschen Bundestag, Frank Junge, nach Welzin und beglückwünschte einen Preisträger des Wettbewerbs "machen!2024". Der Tag endete dann in Plau am See, wohin Bürgermeister Sven Hoffmeister und die Bundestagsabgeordneten Wiebke Papenbrock und Johannes Arlt einluden, um über die Reaktivierung des Karower Kreuzes und der Südbahn zu diskutieren.


Erntebereisung: Mecklenburger Landpute 

Die Mecklenburger Landpute ist seit über 30 Jahren einer der größten fleischverarbeitenden Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Das Unternehmen wurde Ende 1990 nach der Übernahme der damaligen LPG in Severin durch Arvid Kremer gegründet. Heute ist der Betrieb mit rund 250 Mitarbeitern auf die Verarbeitung von Putenfleisch spezialisiert.

Mittlerweile leitet Sohn Armin Kremer, gemeinsam mit Markus Oberheu das Unternehmen. An diesem Mittwoch führte er durch die Produktion und erläuterte die verschiedenen Schritte, wie aus dem Geflügel fertige Produkte werden.

Danke für einen interessanten Einblick während des laufenden Betriebs!

Historisches Gutshaus in Welzin wird zur Umweltbildungsstätte

Der Berliner Verein "Actiontouren – leben. lernen." e.V. hat sich beim Wettbewerb "machen!2024" beworben und gewonnen! Anlass genug, um sich vor Ort über eine herausragende Projektidee und eine spannende Aufgabe zu informieren.

Das ehemalige Gutshaus in Welzin, eingebettet in ein großzügiges Grundstück von 3 Hektar, erstrahlt nach über einem Jahrzehnt intensiver Restaurierungsarbeiten in neuem Glanz. Seit der Übernahme im Jahr 2010 wurde das Gebäude und das Gelände schrittweise saniert, unterstützt durch dreimalige LEADER-Förderungen.

Obwohl die Innenräume noch nicht vollständig saniert sind, wurden bereits die Küche und das Esszimmer fertiggestellt.

Vertrauen durch Gemeinschaftsaktionen

Anfangs begegneten die Dorfbewohner dem neuen Eigentümer mit Skepsis, insbesondere aufgrund schlechter Erfahrungen mit dem vorherigen Besitzer und dem damit verbundenen Verfall des Anwesens. Regelmäßig veranstaltete Sommerfeste halfen jedoch, Vertrauen aufzubauen und die Gemeinschaft zu stärken.

Fortschritte und aktuelle Nutzung

Heute präsentiert sich das Gelände mit neu angelegten Wegen, einem Spielplatz und modernen Schlafplätzen in renovierten Bauwagen auf der unteren Wiese, die insgesamt 25 Personen beherbergen können. Dies stellt ein deutliches Upgrade vom bisherigen Pfadfinderstandard dar, der Übernachtungen auf einer Zeltwiese vorsah.

In diesem Jahr wurden zwei Jugendgruppen mit je 15 Teilnehmern für eine Woche zur Selbstversorgung auf dem Gelände begrüßt. Das Gutshaus fungiert nun als Umweltbildungsstätte und fördert nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

Ein Feuchtbiotop wurde angelegt und ein Regenwasserrückhaltebecken (Zisterne) gebaut, das für die Toiletten und die Gartenbewässerung genutzt wird. Geplant ist zudem die Installation einer Photovoltaikanlage am Rand des Grundstücks.

Herausforderungen und rechtliche Hürden

Max Droll, einer der Hauptinitiatoren, reflektiert die Herausforderungen: „Wenn wir gewusst hätten, welche rechtlichen Hürden und Auflagen uns gestellt werden, hätten wir dieses Projekt nicht begonnen.“ Besonders die Umwidmung der Nutzung stellte durch baurechtliche Anforderungen und Auflagen der Denkmalschutzbehörde eine immense Hürde dar. So musste der Bebauungsplan aus Eigenmitteln des Vereins finanziert werden, und ein restauratorisches Gutachten für die Fensterrahmen schlug mit 2.500 Euro zu Buche.


Forum zu Tourismus und Bahnstrecken-Reaktivierung 

Johannes Arlt und Wiebke Papenbrock sitzen seit knapp drei Jahren im Deutschen Bundestag. Sie wurden in den beiden in der Fläche größten Wahlkreisen Deutschlands gewählt. Ihnen ist bewusst, wie herausfordernd es ist, Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu gewährleisten.

Zum dritten Mal luden sie – nun gemeinsam mit Bürgermeister Sven Hoffmeister in Plau am See – zum Forum über die Reaktivierung der Bahnstrecken in Mecklenburg und Brandenburg ein. Konkret geht es um das Karower Kreuz, also die Nord-Süd-Verbindung zwischen Güstrow-Karow-Plau am See-Meyenburg-Neustadt/Dosse und weiter nach Berlin und die West-Ost-Verbindung zwischen Parchim-Karow-Waren/Müritz.

Im Rahmen des Treffens tauschten wir uns über die Potentiale des Tourismus auf der Schiene auf und dass die Reaktivierung dem Tourismus-Standort Plau am See und seinem Umland eine wahre Chance bietet. Mit dabei und in der Diskussion waren neben interessierten Bürgern auch Tourismusverbände und VMV und VBB.